Mittwoch, 3. Juli 2013

Eine göttliche Schmierenkomödie

Es gibt sie noch, die guten Geschichten aus Italien, die ohne Ironie, Sarkasmus oder gar Zynismus erzählt werden können. Und nicht alles was mit Schmierenkomödie im Stiefelchen Europas gemeint sein will, muss zwingend gleich an so diffuse Komiker wie Berlusconi, Grillo und andere Pagliaccio-Figuren denken lassen. Auch wenn die Versuchung sehr, sehr gross ist, diese nicht nur mit ein paar verbalen Knüppeln, sondern gleich auch mit einer Breitseite von Kopfnüssen aufs Korn zu nehmen. Breitseite von Kopfnüssen? Wie auch immer. Aber was will denn ich, als unbedeutender Gondoliere aus dem Norden, dieser Armada von Witzfiguren entgegenhalten?

Sehen Sie, schon habe ich mich wieder selbst in etwas hineingeredet und bin den profanen Abschweifungen erlegen, welche mir von Milano an südwärts auf dem Silbertablett serviert werden. Dabei wollte ich von einer wirklich wunderbaren Schmierenkomödie berichten, die uns ein Lächeln aufs Gesicht zaubert, weil sie, ohne den Mund zu voll zu nehmen, uns so sehr mundet. Die Rede ist von der Bruschetta.


Damit aber eine Bruschetta zur Schmierenkomödie wird, sollte man sich unbedingt die folgenden Kochanweisungen zu Herzen nehmen: Wir beträufeln Weissbrotscheiben (es schmeckt auch wunderbar mit dem guten klassischen Schweizer Ruchbrot) mit Olivenöl und backen diese bei 220° (Ober- und Unterhitze) in der Mitte des Ofens 10 Minuten lang auf einem Blech. Während die Bruschette gebacken werden, würfeln wir aromatische Tomaten in kleine Stücke, beträufeln diese mit kaltgepresstem Olivenöl und geben etwas Fleur de Sel hinzu. Dann nehmen wir eine Handvoll frischen Basilikum und zupfen diesen zu kleinen Blättchen, die wir ebenfalls den Tomaten beigeben und dann alles mischen. Wenn die Brotscheiben fertig gebacken sind, lassen wir sie 5 Minuten auskühlen und reiben sie dann mit einer Knoblauchzehe ein. Dann streichen wir Mascarpone auf die Scheiben und häufen die Tomatenmasse ebenfalls auf die Bruschette. Und das Festspiel kann beginnen. Und glauben Sie mir, Sie werden sich selber applaudieren.


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