Montag, 8. Juli 2013

Sieben Zwerge mit Schoggijob.


Es war einmal ein Samstagnachmittag auf der Josefwiese in Zürichs Kreis 5. Schneewittchen und die sieben Zwerge sonnten sich auf der Wiese und wollten sich von des Tages Werk ausruhen. Doch statt dass Schneewittchen, dieses Luder, auf die Kleinen aufpasste, flirtete sie mit einem dieser bärtigen Studenten der Zürcher Hochschule der Künste. Der studierte dort Design, wie übrigens auch seine Kumpels, die daneben gerade lässig gelangweilt ein paar Petanque-Kugeln durch die Luft warfen, und schwatze unserem Schneewittchen die Ohren voll, wie total wichtig es sei, mit dem eigenen Outfit ein Statement abzugeben. „Outfit, Statement, so cool!“, dachte Schneewittchen begeistert. Was waren das doch für wunderbar moderne Ausdrücke. Und da sie ja selbst dieses Disney-Kleidchen irgendwie satt hatte, war sie entschlossen, diesen angehenden Designer schöne Augen zu machen, damit er ihr vielleicht zu einem neuen Statement verhelfen mochte. (Aber mal ehrlich, können Sie sich Schneewittchen in einem Adidas Trainerjäckchen vorstellen?)
So kam es, dass die sieben Zwerge völlig unbeaufsichtigt Reissaus nahmen und sich im schönen Zürich auf eine süsse Mission machten. Und diese hatte nur ein Ziel: Schokolade, und was man alles daraus machen konnte.
Zuerst trotteten die Zwerge „Johei, johei“ in das Restaurant ‚Markthalle im Viadukt’, wo sie ihrem süssen Gluscht mit etwas Schokoladen- und Vanilleeis beizukommen versuchten. Herrlich erfrischend, wunderbar sämig in der Struktur und geschmacklich von ausgewogener Süsse. „Johei, johei.“ 
Weiter ging es mit dem Zwergenlied bis zum Hauptbahnhof, wo man sich bei ‚Sprüngli’, schwupsdiwups, ein paar Truffes du Jour in die bärtigen Backen stopfte. Auch hier wurden sie mit einer verführerischen Süsse von grosser Intensität belohnt. „Johei, johei.“ 
Schliesslich kugelten sich die sieben Schokozwerge ins Niederdörfli und okkupierten einen Tisch bei der Brasserie ‚Louis’, einem erst kürzlich eröffneten Restaurant, das sich etwas französisch gab und deshalb auch auf der Speisekarte mit entsprechender Küche zu verführen versuchte. Schnell entschlossen nahmen unsere Zwerge die Abkürzung zum Dessert und bestellten alle einen Schokoladenkuchen mit flüssigem Kern, welcher mit einer Kugel Fior di Latte-Eiscreme serviert wurde. Was für ein Fest. „Johei, johei.“ 
Dann zog man weiter Richtung See, wo man in der ehrenwerten ‚Kronenhalle’ Platz nahm. Hier musste unbedingt das Mousse au chocolat probiert werden, das nicht nur hier in diesem Restaurant, sondern auch in der ganzen Stadt seit Jahren schon als eine kulinarische Legende gilt. Et voilà, man hatte den sieben Zwergen nicht zu viel versprochen. Das hier war nach wie vor die Mutter aller Mousses in Zürich, mit einem Gutsch crème fraîche in schönste geschmackliche Balance gebracht, perfekt in Konsistenz und unwiderstehlich im Geschmack. „Johei, johei.“ 
Die letzte Station der Tour du chocolat wurde bei ‚Vollenweider’ gemacht, wo man im Gedenken an Elisabeth Taylor Cleopatra Truffes erstand und diese, mit Gold verzierten Kostbarkeiten genussvoll auf der Zunge zergehen liess. Das war Schokolade, die sogar Pyramiden versetzen konnte und die Zwerge glauben liess, sie wären über sich hinaus gewachsene Hauptdarsteller in einem Sandalenfilm. „Johei, johei.“

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen